EU AI Act

Der EU AI Act im Kundenservice: Warum die Wahl des richtigen KI-Partners entscheidend ist

Die künstliche Intelligenz revolutioniert den Kundenservice – und damit auch die Rechtslage. Während KI-Agenten versprechen, Teams zu entlasten und gleichzeitig die Servicequalität zu steigern, bringt der neue EU AI Act eine Regulierungswelle mit sich, die viele Unternehmen noch unterschätzen. Besonders für den Mittelstand stellt sich dabei eine zentrale Frage: Wie findet man den richtigen KI-Partner, der nicht nur technologisch überzeugt, sondern auch die komplexen Compliance-Anforderungen von Anfang an mitdenkt?

EU AI Act: Wenn Compliance zur Chefsache wird

Der EU AI Act, der seit August 2024 in Kraft ist, macht eines deutlich: Die Zeiten, in der KI-Implementierung rein eine technische Angelegenheit war, sind vorbei. Heute entscheidet oft die rechtssichere Umsetzung über Erfolg oder Misserfolg eines KI-Projekts. Das bedeutet für Unternehmen, dass bei der Auswahl eines KI-Dienstleisters nicht nur Features und Performance zählen, sondern vor allem die Erfahrung und das Verständnis für regulatorische Herausforderungen.

Die EU hat ein risikobasiertes System entwickelt, das KI-Anwendungen in vier Kategorien einteilt. Die meisten Kundenservice-Anwendungen fallen glücklicherweise in die Kategorie „minimales Risiko“ – dennoch müssen bereits bei „begrenztem Risiko“ wichtige Transparenzpflichten erfüllt werden. Kunden müssen klar erkennen können, dass sie mit einer KI interagieren. Was simpel klingt, erfordert durchdachte technische und kommunikative Lösungen.

Hier zeigt sich bereits der erste Unterschied zwischen erfahrenen und unerfahrenen Anbietern: Während manche KI-Dienstleister diese Anforderung als nachträgliches Add-on behandeln, haben andere sie von Beginn an in ihre Architektur integriert.

1

Minimales Risiko

Unreguliert

KI-Systeme mit geringem Risiko für Grundrechte und Sicherheit der Nutzer. Keine besonderen Auflagen erforderlich.

Beispiele: Spamfilter, KI-gestützte Videospiele, einfache Empfehlungssysteme
2

Begrenztes Risiko

Transparenzpflicht

Nutzer müssen klar erkennen können, dass sie mit einer KI interagieren. Kennzeichnungspflicht ist erforderlich.

Beispiele: Chatbots, KI-Assistenten im Kundenservice, Emotionserkennungssysteme
3

Hohes Risiko

Strenge Auflagen

Erhebliches Potenzial zur Beeinträchtigung von Gesundheit, Sicherheit oder Grundrechten. Umfassende Compliance erforderlich.

Beispiele: Kritische Infrastrukturen, Bildungsbewertung, CV-Scanning im Personalwesen
4

Inakzeptables Risiko

Verboten

Klare Bedrohung für Grundrechte und Menschenwürde. Diese KI-Systeme sind komplett untersagt.

Beispiele: Soziale Bewertungssysteme, subliminal manipulative KI-Techniken

Die unsichtbare Expertise macht den Unterschied

Die DSGVO bleibt nach wie vor das schärfste Schwert der europäischen Regulierung. Sobald KI-Systeme personenbezogene Daten verarbeiten – und das tun sie im Kundenservice praktisch immer – greifen strenge Vorgaben. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen bei KI-Anbietern.

Ein erfahrener Partner bringt nicht nur technisches Know-how mit, sondern auch jahrelange Erfahrung im Umgang mit Datenschutzbestimmungen. Die Gründer und das Führungsteam sollten idealerweise bereits ähnliche Herausforderungen gemeistert haben – sei es in vorherigen Unternehmen oder durch die Begleitung anderer Firmen durch Compliance-Prozesse.

Besonders kritisch wird es bei der Auftragsverarbeitung. Viele Unternehmen übersehen, dass sie bei der Nutzung von KI-Services oft eine Auftragsverarbeitung eingehen. Ein seriöser Anbieter wird dieses Thema proaktiv ansprechen und entsprechende Verträge anbieten, die wasserdicht formuliert sind. Wer hier nachfragen muss oder auf Unwissen stößt, sollte vorsichtig werden.

Auf diese Erfahrungswerte sollten Sie achten

Bei der Auswahl eines KI-Partners für den Kundenservice gibt es einige entscheidende Fragen, die Aufschluss über die Erfahrung der Gründer und des Teams geben. Hat das Führungsteam bereits andere Unternehmen durch ähnliche Transformationsprozesse begleitet? Können sie konkrete Beispiele nennen, wie sie Compliance-Herausforderungen gelöst haben?

Besonders aufschlussreich ist die Art, wie potenzielle Partner über Risiken sprechen. Erfahrene Gründer werden ehrlich über mögliche Stolpersteine sprechen und konkrete Lösungsansätze vorstellen. Sie werden von sich aus Themen wie Datenqualität, Bias-Vermeidung und menschliche Aufsicht ansprechen – nicht erst, wenn Sie danach fragen.

Ein weiterer Indikator ist die Herangehensweise an die technische Integration. Wer schon mehrere KI-Projekte erfolgreich umgesetzt hat, weiß um die Fallstricke bei der Anbindung an bestehende Systeme. Diese Erfahrung zeigt sich in durchdachten Integrationsplänen und realistischen Zeitschätzungen.

Der Countdown läuft – und die Erfahrung zählt

Mit dem August 2026 als zentralem Stichtag für die meisten EU AI Act-Bestimmungen wird die Zeit knapp. Unternehmen, die jetzt mit der KI-Implementierung beginnen, haben noch ausreichend Vorlauf – vorausgesetzt, sie wählen einen Partner, der die regulatorischen Anforderungen von Anfang an mitdenkt.

Hier zahlt sich die Erfahrung der Gründer besonders aus. Wer bereits ähnliche Projekte unter Zeitdruck und mit komplexen Compliance-Anforderungen umgesetzt hat, wird realistisch einschätzen können, welche Schritte wann notwendig sind. Unerfahrene Anbieter neigen dagegen dazu, die Komplexität der rechtlichen Aspekte zu unterschätzen.

Fragen, die den Unterschied machen

Bevor Sie sich für einen KI-Partner entscheiden, sollten Sie gezielt nach den Erfahrungen der Gründer und des Teams fragen. Welche vergleichbaren Projekte haben sie bereits umgesetzt? Wie sind sie mit unvorhergesehenen Compliance-Anforderungen umgegangen? Können sie Referenzen von Unternehmen nennen, die ähnliche Herausforderungen hatten?

Lassen Sie sich konkrete Fallbeispiele schildern – nicht nur die Erfolgsgeschichten, sondern auch die Projekte, bei denen Anpassungen notwendig waren. Ein erfahrener Partner wird offen über solche Situationen sprechen und erklären können, welche Lehren daraus gezogen wurden.

Besonders wichtig ist auch die Frage nach der eigenen Compliance-Strategie des Anbieters. Wie gehen sie mit Updates der Rechtslage um? Haben sie eigene Compliance-Experten im Team oder arbeiten sie mit spezialisierten Kanzleien zusammen? Diese Details verraten viel über die Professionalität und Zukunftsfähigkeit des Partners.

Vertrauen durch bewährte Expertise

Die Implementierung von KI im Kundenservice ist mehr als ein technisches Projekt – es ist eine strategische Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf Ihr Unternehmen haben wird. In einer Regulierungslandschaft, die sich noch entwickelt, ist die Erfahrung und das Urteilsvermögen der Menschen hinter der Technologie entscheidend.

Gründer, die bereits ähnliche Transformationen begleitet haben, bringen nicht nur technisches Know-how mit, sondern auch das Verständnis für die organisatorischen und rechtlichen Herausforderungen, die dabei auftreten können. Sie wissen, wo die typischen Stolpersteine liegen und wie sich diese vermeiden lassen.

Der Weg zum richtigen Partner

Bei der Suche nach dem idealen KI-Partner für Ihren Kundenservice sollten Sie nicht nur auf die Technologie schauen, sondern vor allem auf die Menschen dahinter. Die Erfahrung der Gründer und des Teams wird entscheidend dafür sein, ob Ihr Projekt nicht nur technisch erfolgreich wird, sondern auch rechtssicher und zukunftssicher umgesetzt wird.

Wenn Ihr Team wächst, ohne größer zu werden, dann sollten Sie sicherstellen, dass diese Transformation von Experten begleitet wird, die den Weg bereits erfolgreich gegangen sind. Denn in einer Zeit des regulatorischen Wandels ist bewährte Erfahrung oft wertvoller als die neueste Technologie.

Häufig gestellte Fragen zum EU AI Act

Ja, der EU AI Act ist bereits Realität. Die Verordnung trat am 1. August 2024 in Kraft, wobei die meisten Bestimmungen ab dem 2. August 2026 anwendbar werden. Einige spezifische Verbote gelten jedoch bereits seit Februar 2025. Unternehmen haben also noch Zeit zur Vorbereitung, sollten diese aber aktiv nutzen.

Der EU AI Act ist das weltweit erste umfassende Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz. Er schafft einen rechtlichen Rahmen für den sicheren und vertrauenswürdigen Einsatz von KI in der Europäischen Union. Ziel ist es, Innovation zu fördern und gleichzeitig grundlegende Rechte und Freiheiten zu schützen. Für Unternehmen bedeutet das: klare Regeln, aber auch Rechtssicherheit im Umgang mit KI-Technologien.

Der EU AI Act begann 2021 als Vorschlag der Europäischen Kommission und durchlief einen intensiven Gesetzgebungsprozess. Der ursprüngliche Entwurf wurde über mehrere Jahre hinweg diskutiert, angepasst und verfeinert, bevor er in seiner finalen Form verabschiedet wurde. Dabei flossen Rückmeldungen von Unternehmen, Experten und der Zivilgesellschaft ein, um einen ausgewogenen Regulierungsansatz zu schaffen.

Während die DSGVO sich auf den Schutz personenbezogener Daten konzentriert, reguliert der EU AI Act spezifisch KI-Systeme und ihre Anwendungen. Die beiden Verordnungen ergänzen sich: Die DSGVO bleibt vollständig gültig, wenn KI-Systeme personenbezogene Daten verarbeiten. Der EU AI Act fügt zusätzliche Anforderungen hinzu, die sich auf die Art der KI-Anwendung und deren Risikopotenzial beziehen. Beide Regelwerke müssen gleichzeitig beachtet werden – ein weiterer Grund, warum die Erfahrung des gewählten KI-Partners so entscheidend ist.

Veröffentlicht am 25. Juli 2025 von

Maren Kaspers

Bereit zur Transformation? Sprechen Sie mit unseren KI-Experten über Ihr Potenzial!

Bereit zur Transformation? Sprechen Sie mit unseren KI-Experten über Ihr Potenzial!

Tauschen Sie sich unverbindlich mit einem KI-Experten aus und erhalten Sie Einblicke, wie andere Unternehmen Ihre Produktivität mit octonomy steigern konnten.